Über den Schulneubau in Togo
Wissenswertes zu Togo und unserem Projekt
Wissenswertes zu Togo und unserem Projekt
Unser Projekt befindet sich in Togo, einem Land in Westafrika mit Zugang zum atlantischen Ozean im Süden, angrenzend an Ghana im Westen, Benin im Osten und Burkina Faso im Norden.
Die Schule liegt im Süden von Togo in der Gemeinde Agbodrafo, an der Atlantikküste innerhalb der Präfektur „Les Lacs“, etwa 35 km östlich der Landeshauptstadt Lomé.
Die Bevölkerungsdichte von Agbodrafo ist mit knapp 9.000 Einwohnern relativ hoch, da viele Togolesen ihre abgelegenen Dörfer ohne Strom und Wasser verlassen, um in den Vororten der Hauptstadt zu leben.
Unser Projekt umfasst den Neubau eines massiven aus Betonsteinen gebauten Schulgebäudes, das aus vier Klassenzimmern, einem Direktionsraum und einem Lagerraum bestehen soll. Jedes Klassenzimmer wird etwa eine Größe von 72 qm haben, die Gestaltung und Bemaßung des Gebäudes ist vom togolesischen Ministerium für Bildung und Ausbildung vorgegeben. Zudem wird vor dem Gebäude eine Terrasse betoniert, die gleichzeitig vom Dach geschützt wird. Die komplette Möblierung und Ausstattung ist ebenfalls Teil unseres Projektes.
Die Schule wird staatlich registriert und die Lehrer werden vom Staat gestellt und bezahlt.
Die meisten Schulen im Süden von Togo sind in einem desolaten Zustand: Dächer sind undicht, es gibt keine Türen und nur unzureichende Fenster. Oft werden daher auch offene Schuppen oder Unterstände als provisorische Klassenzimmer verwendet.
Die Schule in Agbodrafo besteht aus insgesamt zwei Gebäuden mit insgesamt sechs Klassenzimmern, die von etwa 450 Kindern belegt sind. Davon sind allerdings etwa ein Viertel aufgrund des Platzmangels in zwei Räume und einen Lagerraum des nahegelegenen Kindergartens untergebracht worden, die für den Unterricht allerdings völlig ungeeignet sind und sich in einem katastrophalen Zustand befinden. Aufgrund des Mangels an Schulgebäuden und Klassenräumen befinden sich meist mehr als 100 Kinder in einem Klassenzimmer.
Die 450 Kinder werden von insgesamt neun Lehrern unterrichtet, wobei acht vom Staat und einer von der Elternschaft bezahlt wird – im nahegelegenen Kindergarten werden darüber hinaus in einem Raum etwa 70 Kinder von zwei Kindergärtnerinnen betreut.
Wegen der hohen Anzahl an Kindern am Ende des Schuljahres 2020/2021 hat das Ministerium der Gemeinde angedroht, die Schule zu schließen, sollte keine Lösung gefunden werden, die Anzahl der Kinder in den Klassenräumen auf maximal 60 zu beschränken. Daher ist es umso wichtiger, dieses Projekt zu unterstützen und den Kindern eine sichere Zukunft mit Aussicht auf Bildung zu ermöglichen.
Togo ist ein Vielvölkerstaat, der aus vielen verschiedenen Ethnien und Sprachgruppen zusammengesetzt ist – die wichtigsten darunter sind die Ewe (ca. 40%) im Süden und die Kabiye (ca. 16%) in der Mitte und im Norden, alleinige Amtssprache ist allerdings bedingt durch die damalige Kolonialherrschaft französisch. Politisch betrachtet ist Togo eine präsidentielle Republik, hat aber diktatorische Züge.
Die Bevölkerung lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft und einem umgerechneten, durchschnittlichen Bruttoverdienst von 43€ im Monat – mehr als die Hälfte der Einwohner lebt damit unterhalb der Armutsgrenze. Aufgrund des geringen durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens, der allgemein niedrigen Lebenserwartung sowie der Korruption und eingeschränkten sozialen Freiheiten landete Togo im Jahr 2015 auf dem letzten Platz des „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen und zählt auch heute noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt.
Kulturell und religiös spielen vor allem traditionelle Naturreligionen, aber auch Voodoo, eine große Rolle in Togo.